Neuer Bilder! Feuerwehr Trostberg weiht neuen Einsatzleitwagen und die neue Drehleiter ein.

Kirchlicher Segen für zwei neue Feuerwehrautos

Einsatzleitwagen und Drehleiter geweiht – Vorgänger über Jahrzehnte im Dienst – Stadt  unterstützt Anschaffungen mit 369 500 Euro

 

Von Michael Falkinger 

 

    Trostberg. Die Freiwillige Feuerwehr Trostberg hat im Dezember einen neuen Einsatzleitwagen und im Juni eine neue Drehleiter in Dienst gestellt. Am Freitag erhielten die beiden Fahrzeuge in der Feuerwache den kirchlichen Segen. Zahlreiche Gäste –  auch Vertreter der umliegenden Feuerwehren – waren gekommen. Die Stadtpfarrer Paul Janßen  und  Josef Höglauer  weihten die Autos und  betonten, dass bei den Feuerwehren nicht nur die Technik wichtig sei, sondern auch die Menschen, die sie bedienen.

 „Mut, Können und Selbstlosigkeit sind bei jeder Freiwilligen Feuerwehr Eigenschaften, auf die es entscheidend ankommt“, beurteilte Bürgermeister Karl Schleid die Leistung der Wehren. „Den Erfolg bei Einsätzen garantiert das aber nicht allein. Hinzukommen muss als weitere Komponente eine möglichst optimale technische Ausrüstung.“ Der Zuwendungskatalog des Freistaats Bayern sieht laut Schleid für den Einsatzleitwagen – kurz ELW1 – einen Festbetrag von 31 500 Euro vor. Die Gesamtsumme beträgt aber 124 300 Euro. Die Kosten für die Drehleiter bezifferte der Bürgermeister mit 631 200 Euro. Da sie jedoch überörtlich im Einsatz ist, gibt es vom Freistaat Bayern einen Zuschuss von 236 300 Euro und vom Landkreis   118 150 Euro. Damit musste die Stadt Trostberg immerhin noch etwa 276 700 Euro Eigenmittel beisteuern. Insgesamt hat die Stadt für die beiden Feuerwehrautos 369 500 Euro aufgewendet. „Das zeigt deutlich, wie wichtig uns  die Einsatzgerätschaft unserer Wehren und die Sicherheit unserer  Bürger  ist“, sagte Schleid. „Das Geld war es auf jeden Fall wert“, befand auch Kreisbrandrat Christof Grundner. 

 Detailliert stellte Kommandant Hans-Peter Heimbach die beiden neuen Autos vor. Nach etwa 23 Dienstjahren löste der ELW 1 – ein Mercedes Sprinter – das Mercedes-Mehrzweckfahrzeug ab. Der neue Kastenwagen in Allradausführung läuft unter der Funkbezeichnung Florian Trostberg 12/1 und stellt mehr ein fahrbares Büro dar als ein Feuerwehrfahrzeug. Ausgestattet ist das Fahrzeug mit fünf fest eingebauten Funkgeräten, drei davon in der Digitalfunktechnik. An zwei fest eingebauten Computern läuft neben der Einsatzführungs-Software eine Software für Schadstoffausbreitung, eine Geodatenbank und eine Wetterstation. Eine mobile Telefonanlage mit mehreren tragbaren Telefonen, Fax und Internetzugang vervollständigen die Kommunikationsausstattung. Im Einsatz arbeitet jeweils ein Team mit bis zu drei Feuerwehrleuten.

 Die bisherige Drehleiter kam 1988 zum 125. Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Trostberg  in Dienst. Das neue MAN-Fahrzeug besitzt eine Rettungshöhe von 32 Metern, hat einen fünfteiligen Leiteraufbau, wobei der oberste Leiterteil mit einem Gelenk ausgestattet ist, um zum Beispiel im Altstadtbereich hinter die Scheingiebel zu gelangen. Eine erhebliche Verbesserung stellt laut Heimbach der größere Rettungskorb dar, der mit bis zu 500 Kilogramm belastbar ist. Beim Vorgängerfahrzeug waren es nur 270 Kilogramm. Dies wirkt sich bei der Personenrettung positiv aus, da die neue Krankentragenlagerung eine Zulassung für 300 Kilogramm besitzt. Das Vorgängerfahrzeug war hier nur mit 120 Kilogramm belastbar.

 „Durch den großen Rettungskorb haben wir nun auch die Möglichkeit, zum Beispiel bei Bedarf den Notarzt zusammen mit dem Patienten zu transportieren oder laufende Reanimationen während des Transports durchzuführen“, erklärte der Kommandant. Bei Brandeinsätzen können die Feuerwehrleute vom Korb aus mit einem ferngesteuerten Wasserwerfer mit 1600 Litern in der Minute eine massive Brandbekämpfung durchführen.  Umfangreiche Beleuchtungsmöglichkeiten sichern die Mannschaft bei nächtlichen Einsätzen. Zum Erleichtern der Arbeit des Maschinisten und zum Schutz des Fahrzeugs wurden vier Kameras am Fahrzeug verbaut.

 Die bisherige Drehleiter hat fast  30 Jahre gute Dienste geleistet. Sie bekommt – in verkleinertem Format – einen Ehrenplatz in der Feuerwache. Sigi Mauerberger vom Fanfarenzug  überreichte Michael Pöpperl, dem Vorsitzenden des Feuerwehrvereins, ein Modell des Autos. Nach dem Festakt, den der Fanfarenzug musikalisch untermalte, blieben die Trostberger Feuerwehrler und ihre Gäste noch lange sitzen, um ihre neuesten Errungenschaften zu feiern.

Detaillierte Präsentation: Feuerwehrkommandant Hans-Peter Heimbach stellte die beiden neuen Einsatzfahrzeuge vor. Foto: fam